Monthly Archives: May 2009

Absolit: Studie E-Mail-Marketing Trends 2009

Aktuelle Themenschwertpunkte bei E-Mail-Marketern (Quelle: Absolit.de)

Aktuelle Themenschwerpunkte bei E-Mail-Marketern (Quelle: Absolit.de)

Die Analysten von Absolit veröffentlichten eine Kurzversion der StudieE-Mail-Marketing-Trends 2009“. Im Rahmen der Studie wurden Abonnenten des Absolit-Newsletters im März 2009 zu den gegenwärtigen Trends im E-Mai-Marketing befragt (n=94 Fragebögen). Die Studienergebnisse werden in ihrer Gesamtheit von Torsten Schwarz auf dem Email Marketing Summit in München vorgestellt.

Auszug aus der Kurzversion:

  • Das Thema Soziale Netzwerke ist bis dato nur bei rund jedem 10. präsent (vgl. Abbildung)
  • Im Fokus stehen hauptsächlich das Erarbeiten interessanter Inhalte (73%) sowie der Ausbau des E-Mail-Verteilers (67%)
  • Begrüßungsmails sowie Optimierung durch Tests führen die geplanten Maßnahmen an

Zur Kurzversion der Studie:
http://www.absolit.de/EmailTrends

Versandzeitpunkt: Mit Send-Time-Optimization im Posteingang ganz nach oben

Wann ist der optimale Versandzeitpunkt für E-Mails? Montags um 17:34:22 Uhr oder Sonntags um 15:42 Uhr? Oder gibt es ihn gar nicht… ist er bloß ein Phantom, den E-Mail-Experten geschaffen haben, um in der Vermarktung spezifisches Fachwissen vorzutäuschen? 😉 Loren McDonald hat im Email Insider einige Gedanken hierzu niedergeschrieben, die mal wieder sehr sehr lesenswert sind…

Zum Artikel:
http://www.mediapost.com/publications/?fa=Articles.showArticle&art_aid=105576

Die Keynotes:

  • Angesichts der vielen Einfluss-Faktoren ist der Gedanke, dass es den einen allgemeinen, besten Versandzeitpunkt für alle gibt, abwegig.
  • Abtrahiert ist der beste Versandzeitpunkt der Zeitpunkt, an dem jeder einzelne Empfänger mit höchster Wahrscheinlichkeit Response liefert, also konsistent E-Mails öffnet und klickt.
    Vor diesem Hintergrund zwei Fallstudien, die weitere Optimierung durch Automatisierung aufzeigen:

    • Ein Händler sendete Trigger-E-Mails 75 Minuten nachdem ein Warenkorb im Shop aufgegeben wurde. Falls keine Fortsetzung des Einkaufs erfolgte, ging eine zweite Trigger-Mail zu dem Zeitpunkt raus, an dem die erste E-Mail geöffnet wurde.
      → +400% Konversions-Rate
    • Encyclopedia Britannica versendete E-Mails mit individuellen Versandzeitpunkten für jeden Empfänger, der jeweils auf Basis des Öffnungs- und Klick-Verhaltens des Empfängers in der Vergangenheit berechnet wurde (so genannte “Send Time Optimization“).
      → bis zu +46% (50%) Öffnungsrate (Klickrate)

Klingt auf jeden Fall extrem spannend! Wer bietet sowas an?

Nachtrag:
… wer hätte es gedacht – Silverpop selbst bietet es an (und gab dem Feature den Namen): 😉

An industry first, users can elect to send a mailing at the time most conducive to achieving opens and clicks based on prior recipient behavior saved within the database. In addition, Silverpop can auto-populate this list item for each recipient based on past behaviors such as time of open. And send time optimization takes the guesswork out of delivering messages across multiple time zones.

Nachtrag 14.5.09: Datenschutz

In der Xing Gruppe “Internet Marketing” wurde noch einmal herausgestellt, dass die aktuelle Datenschutz- oder Einwilligungserklärung für den E-Mail-Versand bei den meisten Marketern eine derartige Nutzer-Profilierungen nicht abdecken wird. Denn beim Einholen der Permission müsste theoreitsch ausdrücklich auf die Protokollierung des Öffnungsverhaltens hingewiesen oder – bei pseudonymisierten Nutzerprofilen – zumindest ein Widerrspruchsrecht dagegen eingeräumt worden sein. Vgl. hierzu auch den Beitrag “Datenschutzrechtliche Vorgaben” von T. Schafft (via Advisign).

Nachtrag 20.12.17: STO im Eigenbau
In diesem Beitrag stelle ich einen Algorithmus vor, anhand dessen sich optimale Versandzeitpunkte auf Empfängerebene berechnen lassen.

Weitere Artikel in der Kategorie “Versandzeitpunkt”: http://emailmarketingtipps.wordpress.com/category/versandzeitpunkt/

Off-Topic: Reduktion auf Erreichbarkeit oder Anstieg leiblicher Gegenüberstellung…?

bolz_vs_wischmeyer

Tja wo geht die Reise denn nun hin…? Norbert Bolz sagt:

Der Körper und seine Gegenwart werden [durch die technischen Medien] für das Funktionieren unserer Gesellschaft immer unwichtiger. Was zählt ist Erreichbarkeit, nicht Anwesenheit; was zählt ist Funktion, nicht Substanz.

Dietmar Wischmeyer beobachtet dagegen in “Wischmeyer’s Schwarzbuch – Meeting”, dass

parallel zum Anstieg des elektrischen Geblubbers … das
Bedürfnis nach leiblicher Gegenüberstellung [steigt] (…)

10 Jahre Permission Marketing

Alles Gute zum Geburtstag nachträglich, liebes Permission Marketing. 😉 Vor 10 Jahren (genauer: am 06.05.1999) hatte Seth Godin sein Buch mit dem gleichnamigen Titel veröffentlicht, wie Seth in seinem Blog berichtet. So begründete er ein neues, beständiges Schlagwort und prägte die damit verbundene Denkweise. Es schadet nicht, sich die Sache mal wieder zu vergegenwärtigen:

Permission marketing is the privilege (not the right) of delivering anticipated, personal and relevant messages to people who actually want to get them.

So sei es. 🙂

ibi research: Neuer E-Commerce Leitfaden zum kostenlosen Download

Das ibi research der Uni Regensburg veröffentlichte die neue, erweiterte Version des nun 316 Seiten starken E-Commerce-Leitfadens, die ab sofort zum kostenlosen Download (und auch als Buchversion im Handel) erhältlich ist. Auch zum Thema E-Mail-Marketing finden sich ein paar Ausführungen auf den Seiten 54 ff.: “Die häufigsten Fehler” sowie “Vorsicht: Datenschutz!” von skwlaw.de.

Zum Download:
http://www.ecommerce-leitfaden.de/downloads.html

Aus dem Inhalt:

  • Einstieg in den E-Commerce
  • Erfolgskontrolle der Online-Aktivitäten
  • Auswahl geeigneter Zahlungsverfahren
  • Schutz vor Zahlungsstörungen
  • Versand und Bestellabwicklung
  • Erschließung ausländischer Märkte

Betreffzeilen: Das Geheimnis der 4 U’s und 6 Fragen

Mit dem Texten von Betreffzeilen ist es – wie bei vielen kreativen Aufgaben – oftmals so eine Sache… Da sitzt man dann des Abends, man armer Tor, hat alle E-Mail-Marketing-Blogs studiert, und ist so klug wie zuvor – bzw. es fällt einem auf Mephisto komm raus nichts ein. 😉 Die Autoren des Pinpointe-Blogs haben ein paar nützliche und bewährte Regeln für das Texten von Schlagzeilen auf das Formulieren von Betreffzeilen übertragen. Und die haben des “faustdick” hinter den Ohren und sind richtig schön griffig, daher möchte ich sie nicht vorenthalten. 🙂

“Das Geheimnis der 4 U’s”

Was im Marketing-Mix die traditionellen 4 P sind, bilden bei der Betreffzeile die von American Writers & Artists geprägten 4 U’s:

  1. Usefullness (“Nützlichkeit” bzw. “Relevanz” im E-Mail-Marketing)
    Versprechen Sie Ihrem Leser etwas für ihn Wertvolles.
  2. Urgency (“Dringlichkeit”)
    Geben Sie dem Leser einen Grund, den Nutzen des Produktes/Services besser früher als später zu realisieren
  3. Uniqueness (“Einzigartigkeit”)
    Vermitteln Sie den Eindruck, dass es eine spezielle Sache bei dem Produkt/Dienst gibt, die – mindestens in Bezug auf eine Kleinigkeit – anders ist, als bei anderen Produkten/Diensten dieses Typs. Einzigartigkeit beinhaltet ebenso, dass Sie über etwas Reales und Konkretes sprechen.
  4. Ultra-Specifity (“Ultra-Spezifizität”)
    Beschreiben Sie all dies so präzise wie möglich

6 Fragen ex ante

Clayton Makepeace schlug im Early to Rise-Magazin vor, sich 6 Fragen zu beantworten, bevor mit dem Texten der Betreffzeile begonnen wird. Übertragen:

  1. Bietet der Betreff eine Belohnung fürs Lesen? Wird der Leser profitieren…?
  2. Können Einzelheiten genannte werden, die der Betreffzeile mehr Faszination und Glaubwürdigkeit verleihen?
  3. Wird der Betreff eine starke Emotion (positiv) sowie Handlung hervorrufen?
  4. Präsentiert der Betreff etwas, bei dem der Leser sofort mitschwingt und mit dem Kopf nickt…?
  5. Könnte der Betreff davon profitieren, einen Angebots-Vorschlag einzubinden? (*cough*) 😉
  6. Können Sie ein Element einbinden, das Neugierde weckt, sodass der Leser die E-Mail öffnet?

Weitere Tipps zum Texten von Betreffzeilen:
http://emailmarketingtipps.wordpress.com/category/betreffzeile/

Die optimale Newsletter-Breite…?

Chad White, Autor des Retail Email Blogs hat kürzlich ein Reportlet veröffentlicht, in dem er die optimale Pixel-Breite von E-Mails in Theorie und Praxis bei über 100 großen Versendern untersuchte. In der Theorie stellt die Wahl der E-Mail-Breite ein Kompromiss zwischen…

  • der Darstellung vieler Informationen im Vorschaufenster bzw. above-the-scroll
  • und der Gefahr, dass Informationen rechts abgeschnitten werden und den Leser nicht erreichen…

… dar. Vor diesem Hintergrund können 600 bis 700 Pixel als optimale Breite angesehen werden, wobei mit der zunehmenden Nutzung mobiler Endgeräte für E-Mails die Darstellung eher in Richtung 650 Pixel oder weniger gehen sollte. In der Praxis konstatierte Chad White noch Nachholbedarf bei den E-Mails der untersuchten Versender, deren E-Mail-Breiten von 550 bis 787 Pixel reichten (Ø = 638 Pixel, n= 108 Retailer).

Das Reportlet kann hier heruntergeladen werden:
smith-harmon.com
(Anm. d. Verf.: Leider nicht mehr verfügbar.)

Kommentar:

Zu schmal: Newsletter mit 265 Pixel Breite (Quelle: TheEmailWars.com)

Zu schmal: Newsletter mit 265 Pixel Breite (Quelle: TheEmailWars.com)

Klar: zu schmal darf die E-Mail nicht sein. Dylan Boyd, Autor des Blogs TheEmailWars.com hat beispielsweise vorgestern im Posteingang ein Mailing von Icebreaker gefunden, das angeblich lediglich 265 Pixel breit war. Sieht mir eher wie ein “Fehler” aus, aber gut… 😉 Im Vorschaufenster ist kaum eine Handlungsaufforderung platzierbar und ansonsten sehen die Informationen sehr gedrungen aus. Er schreibt weiter hierzu:

(…) Now I see lot of European email marketers roll it thin, but in my opinion they are running it way too narrow for the US. (…)

Dies kann ich so vom Gefühl – für Mailings in den deutschsprachigen Raum jedenfalls – nicht bestätigen. Per Mini-Stichprobe unter 6 Mailings heute morgen hatte ich einen Durchschnitt von schlappen 704 Pixel width ermittelt. 😉

Durchschnittliche Newsletterbreite im deutschsprachigen Raum per Mini-Stichprobe ca. 700 Pixel

Durchschnittliche Newsletterbreite im deutschsprachigen Raum per Mini-Stichprobe ca. 700 Pixel

Der Newsletter des 1. FC St. Pauli Shops kommt mit 3200 Pixel Breite daher...

Der Newsletter des 1. FC St. Pauli Shops kommt mit 3200 Pixel Breite daher...

Außerdem haben wir auch noch den Shop-Newsletter des 1. FC St. Pauli in petto, der mit unschlagbaren (?)[2] 3200 Pixeln Breite aufwartet (von Nico im EmailMarketingBlog kürzlich vorstellt worden). Sicherlich “Outstanding” und vielleicht passend zum Image von “dem etwas anderen St. Pauli”, aber aus Usability-Sicht kompletter Murks ;-), da viel zu breit bzw. entgegen der Lesegewohnheiten der E-Mail-Empfänger…

Fazit

Limit: Gmx mit 600 Pixeln Breite und relativ hoher Verbreitung

Limit? Gmx mit 600 Pixeln Breite und relativ hoher Verbreitung

600 bis 700 Pixel Breite stellen für mich vom Gefühl her ein gutes Maß für die optimale Breite eines Newsletters dar, da bei 1024×768 Pixeln Bildschirmauflösung und einem klassischen Fensterlayout im E-Mail-Client eine gute Darstellung sichergestellt ist. Bei den Webmailern mit hoher Verbreitung stellt Gmx mit 600 Pixeln den kleinsten gemeinsamen Nenner dar. Da im B2C-Bereich immerhin etwa jede 16. E-Mail online hier gelesen wird,[1] sollte dem durchaus Beachtung geschenkt werden. Bei knappen und prägnanten Werbe-Botschaften in Stand-Alone-Mailings zum Beispiel bietet es sich erfahrungsgemäß auch oft an, das Layout auf 500 Pixel Breite zu reduzieren…

Fußnoten

[1] Eigene Erhebung mit n=69392 Öffnungen, bei denen 4372 von Gmx.de stammen (Stand: 7.5.09).

[2] Nachtrag 8.5.09:
Nope… Anna Yeaman hat noch eine ähnliche E-Mail von Hugo Boss entdeckt. Finde ich sogar richtig cool. Die einzelnen Accessoires bzw. Produkte sind jeweils verlinkt. “Murks-Usability” revidiert. 😉

EIAA: E-Mail erhält bei 50% der Marketer mehr Budget

Die European Interactive Advertising Association (EIAA) veröffentlichte die Ergebnisse der Umfrage “Marketers’ Internet Ad-Barometer 2009, bei der mehr als 300 europäische Marketer bzgl. iher Media-Pläne befragt wurden. Im Ergebnis verstärken 70% der Werbetreibenden in der derzeitigen Krise die Ausgaben in Online-Werbung (geschätzte +18% in 2009). Dabei ist E-Mail einer der Hauptgewinner unter den Kanälen; 46% der Befragten wollen verstärkt hierin investieren:

E-Mail enthält bei fast der Hälfte der Marketer mehr Budget (Quelle: EIAA)

E-Mail enthält bei fast der Hälfte der befragten Marketer mehr Budget (Quelle: EIAA)

Weitere Keyfindings:

  • Stärkerer Fokus auf Targeting, um den ROI der Werbeausgaben zu erhöhen
  • Mobile und Video als Haupt-Markttreiber für die nächsten drei Jahre
  • Effizienzsteigerungen durch mehr pan-europäische Kampagnen

Zum Download der PR-Präse:
http://www.eiaa.net/ftp%5Ccasestudiesppt%5CEIAA_Marketers_Internet_Ad_Barometer_2009_PR_Presentation.pdf
(pdf, 14 Seiten, 600kb)

(Via ECIN)