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10 große Kleinigkeiten für den Erfolg: Praktische E-Mail-Design-Tipps

Willkommensemail nach der Newsletter-Anmeldung

Willkommensemail nach der Newsletter-Anmeldung

Für DZ-Media (VG von Berlin nach Essen! 🙂 ) habe ich im Zusammenhang mit dem Website-Relaunch ein Newsletter-Template bzw. eine Willkommens-E-Mail erstellt, die Sie über die Newsletter-Bestellung auf dz-media.de in Ihr Postfach beamen können. Einige Takeaways aus dem Erstellungs- und Test-Prozess, die ich gerne mit Ihnen teile:

  1. Links mit text-decoration formatieren:
    Formatieren Sie Links immer mit dem CSS-Attribut

    style="text-decoration:underline;"

    im Tag

    <a ...>

    . So stellen Sie sicher, dass der Link durchwegs unterstrichen (= Webstandard) dargestellt wird. Der Webmailer web.de lässt standardmäßig nämlich den Unterstrich weg. Ohne Unterstrich verfehlt der Link möglicherweise die Aufmerksamkeitswirkung und die Response des E-Mailings verringert sich.

  2. Linktext nutzen:
    Platzieren Sie in Ihrer E-Mail Linktexte der Form

    http://www.IhreDomain.de/startseite.htm

    ? Dann achten Sie darauf, dass Ihre E-Mail-Versandsoftware für solche Links keine Trackinglink-Ersetzung vornimmt. Oder ändern Sie den Linktext um in z.B. “Startseite“. Denn stimmen Link-Text (in obiger Hyperlink-Form) und der darunter liegende Link nicht überein, schlägt Thunderbirds Phishing-Schutz Alarm. (Vgl. auch vorangegangener Beitrag)

  3. Absätze mit break :
    Erwägen Sie, Absätze mit

    <br />

    (= break, Zeilenumbruch) statt

    <p>

    (= Paragraph) zu formatieren. Denn beim

    <p>

    sind die Zeilenabstände in den Webmailern und E-Mail-Clients z. T. nicht einheitlich. Yahoo! Classic und neuerdings auch Googlemail fügen beispielsweise einen größeren Zeilenabstand ein, als die meisten anderen Freemailer/E-Mail-Clients. Evt. kann dies das Layout Ihres Newsletters stören.

  4. Aufzählungen mit •:
    Eine Aufzählung müssen Sie nicht zwangsweise mit <ul> und <li> formatieren, wie im klassischen Webdesign. Ähnlich wie beim <p> können hier die Abstände unterschiedlich interpretiert werden. Probieren Sie die save Variante über die HTML-Entität

    &amp;bull;

    , die einen Aufzählungspunkt liefert.

  5. Kommentare entfernen:
    Vergessen Sie nicht, vor dem Versand ggf. Kommentare im E-Mail-Template zu entfernen. Der Webmailer AOL interpretiert mitunter Kommentar-Anfang und -Ende falsch, sodass Teile des Kommentars unbeabsichtigterweise dargestellt werden können und somit das E-Mail-Layout stören:

    Vorsicht bei auskommentierten HTML-Teilen

    Vorsicht bei auskommentierten HTML-Teilen

  6. Rahmen-Tabelle nach <body>:
    Platzieren Sie Ihr Template immer in einer umschließenden Tabellen-Zelle (“Wrapping-Table“). Formatieren Sie diese (und idealerweise alle weiteren Zellen der verschachtelten, untergeordneten Tabellen) mit einer passenden Hintergrundfarbe. Denn Formatierungen im

    &lt;Body&gt;

    -Tag werden möglicherweise von Webmailern ignoriert/gefiltert. Und so vermeiden Sie nicht zuletzt Darstellungsfehler, die bei der Verwendung von Skins z. B. bei GoogleMail auftreteten können.

  7. Hintergrundgrafiken bei Googlemail:
    Üblicherweise werden Hintergrundbilder mit der CSS-Formatierung

    style="background-image:url(GRAFIKURL)"

    eingebunden. Dies funktioniert nicht zuletzt bei Outlook 2007 nicht, das je nach Verteiler eine hohe Verbreitung besitzen kann. Auch Googlemail, das ebenfalls verbreitet ist lässt diese Formatierung unbeachtet. Hier gibt es aber einen Workaround: binden Sie Hintergrundgrafiken über das Attribut

    &lt;td background="GRAFIKURL" &gt;

    in Tabellenzellen ein.

  8. Webanalytics nutzen:
    Bringt die Willkommens-E-Mail nun etwas? Beschäftigen sich die Leser mit den in der E-Mail angerissenen Inhalten? Um etwas Licht in die Frage “Was geschieht nach dem Klick” bringen zu können, binden Sie ein Webanalytics-Tool ein. Das Thema ist derzeit ein Trendthema der E-Mail-Service-Provider. Spannend insbesondere, wenn man an automatische Recovery-E-Mails an Warenkorb-Abbrecher denkt usw. Wem aber zunächst eine einfache Auswertungsmöglichkeit zur weiterführenden Erfolgsmessung ausreicht, kann auf das kostenlose Google Analytics zurückgreifen. (vgl. vorangegangener Beitrag)
  9. Snippet-Text nutzen:
    Der Snippet-Text wird als kurzer Anreißer von z. B. Thunderbird und Outlook 2007 beim E-Mail-Eingang im Balloon-Tip angezeigt. Auch Googlemail liefert im Posteingang neben dem Betreff einen solchen kurzen Ausschnitt aus dem E-Mail-Inhalt. In der Regel wird vom E-Mail-Client bzw. Webmailer hierfür der zuerst gefundene Text in der E-Mail gewählt – “Bei Darstellungsfehlern hier klicken” ist sicher suboptimal, da dies kein Interesse weckt. Besser: ein kurzer Inhalts-Teaser im Pre-Header der E-Mail. (Vgl. auch die Ausführungen von Mark Brownlow hierzu)
  10. Eyetracking-Test durchführen:
    Besonderes Schmankerl: die Aufmerksamkeitsanalyse (Stichwort “Eyetracking”) vom E-Mail-Service-Provider optivo, die im Erstellungsprozess wertvolle Hinweise darauf liefert, welche bzw. ob die wichtigsten Bereiche beim ersten Überfliegen der E-Mail mit dem Auge erfasst werden. Gefahr: Falls dies nicht der Fall ist, wird sich der Empfänger höchstwahrscheinlich nicht weiter mit der E-Mail auseinandersetzen. Von meinem Berliner AG habe ich ein paar Freikontigente erhalten (merci 🙂 ) – et violá:

    optivo: Aufmerksamkeitsstarke Bereiche in der E-Mail hervorheben

    optivo: Aufmerksamkeitsstarke Bereiche in der E-Mail hervorheben

    optivo: Voraussichtliche Heatmap per Mausklick erstellen

    Voraussichtliche Eye-Tracking-Heatmap (rot=hohe Aufmerksamkeit; weiß=keine Aufmerksamkeit)

    Zwar von der Aufmerksamkeitsverteilung noch nicht optimal, aber damit gebe ich mich erst einmal zufrieden :-); auf dem Team-Foto im Header beanspruchen die Mädels für meinen Geschmack etwas viel zuviel Aufmerksamkeit 😉 ;-), aber gut… die bekannte Absender-Brand oben rechts wird auf den ersten schnellen Blick genauso wahrgenommen, wie Headlines und die verlinkten Handlungsaufforderungen. Im nächsten Schritt wären nun ein paar Tests für Optimierungen interessant:

    • Lässt etwa ein verkleinertes Brandlogo mehr Luft/Aufmerksamkeit für die Headlines
    • Liefert eine andere Formatierung (z. B. Schritfarbe) des Inhaltsverzeichnisses mehr Aufmerksamkeit auf diesen elementaren Teil der E-Mail
    • … ……

    Mehr zur Aufmerksamkeitsanalyse:
    http://www.optivo.de/de/solutions/products/broadmail/aufmerksamkeitsanalyse.html

Studie: Soziale Netzwerke ergänzen E-Mail – Beispiel Papa Johns

Interessante Ergebnisse liefert eine aktuelle Web.de-Studie mit dem Titel “Das Kommunikationsverhalten von Nutzern im Internet“.1 Zentrale Feststellung: Soziale Netzwerke und Instant Messaging-Dienste ergänzen die Kommunikation, ersetzen den Dienst “E-Mail” aber nicht. Das die ergänzende Wirkung auf sehr kreative Weise durchaus möglich ist, zeigt das Beispiel Papa John’s unten.

Doch zunächst einige Ergebnisse der Studie:

  • Adoption: Ca. 100% (ca. 50%) besitzen eine E-Mail (Social-Network) Account
  • Nutzungsintensität:
    • 81,9% (49,1%) nutzen E-Mail (soziale Netzwerke) pro Woche mehr als 1 Stunde
    • 50,3% (18,1%) nutzen E-Mail (soziale Netzwerke) mehrmals täglich
  • Alter: Je Älter, desto mehr geht die Nutzung von Sozialen Netzwerken zurück bzw. nimmt die Nutzung von E-Mail zu. Ein Alter von 25 Jahren wird als “Schallmauer” festgestellt.
  • Wunsch nach Konvergenz: Fast 70% würden sich eine integrierte Kommunikation wünschen.

Wie dem auch sei: jeder Marketer sollte sich der teilweise Verschiebung der Consumer-Präferenzen gewahr sein (vgl. auch Hinweis auf Simms Jenkins Artikel). Diese Verschiebung ist keine Hypothese sondern bereits Tatsache, was sich manigfaltig manifestiert. Plakatives Beispiel meiner Wenigkeit: mein Freundes- und Bekanntenkreis aus dem Rock-Bereich kommuniziert zunehmend über MySpace, wo auf der Profil-Seite direkt die neusten Demo-Songs veröffentlicht werden können. Facebook scheint sich zunehmend für – im Vergleich zu Xing und LinkedIn – lockeres Business-Networking als Ergänzung zu etablieren. Hier gibts im Gegensatz zu E-Mail keinen kaum Spam, die Dienste sind durch die Funktionalitäten und Individualisierbarkeit “sexy”; die E-Mail mutet dagegen eher etwas angestaubt an.

Wer sich der Verschiebung gewahr ist, kann sich im nächsten Schritt auf die Suche nach den neuen Potenzialen und Möglichkeiten machen, die diese Entwicklung bietet. Ein Beispiel: Der US-Pizza Service Papa John’s lobte für jeden Facebook-Fan der Kette einen Gutschein-Code für eine kostenlose Pizza aus. Um den Code zu erhalten, musste der User – nachdem er Fan der Facebook-Gruppe wurde – auf der Papa John’s-Website seine E-Mail-Adresse bestätigen. Im Ergebnis hatte die Kette so zwei Opt-Ins gewonnen – eins für die Kommunikation über Facebook, eins für E-Mail. Das soziale Netzwerk hat den E-Mail-Kanal somit auf kreative Weise ergänzt.

(Via wuv.de)

Fußnoten

1 Vgl. Details der Studie vom 10.2.09 via W&V Media. Im Rahmen der repräsentativen Studie von Web.de wurden 1000 Probanden befragt.