Es gibt gute und es gibt schlechte Bestätigungs-E-Mails (“Confirmation”) nach einer Eintragung für einen Newsletter. Ich mache mir gerne anhand bestehender Dinge Gedanken über die Themen – hier möchte ich das Beispiel CampaignMonitor zur Hilfe nehmen, da mir die Bestätigungsemail (vgl. Abb.) nach meiner Subscription ganz gut gefiel.
Welche Elemente sind im einzelnen warum positiv herauszustellen?
- “… thousands of other designers …” beugt einem etwaigen “Kaufkater” 😉 vor bzw. bekräftigt noch einmal die Entscheidung, sich für den Newsletter eingetragen zu haben. Schließlich haben es neben mir viele weitere Designern ebenfalls getan…
- Was bekomme ich? “… useful tips and aticles on email“. Somit herrscht Klarheit darüber, was ich in Zukunft von meiner Eintragung zu Erwarten habe.
- Wann und wie oft bekomme ich dies? “… in a month or so“. Dies ist eine – wie ich finde – elegante Lösung für eine unregelmäßige Versandfrequenz eines Newsletters. Zumindest ist dies besser, als den Punkt offen zu lassen.
- Das Hinzufügen des E-Mail-Absenders zum persönlichen E-Mail-Adressbuch sollte so früh wie möglich erfolgen – idealerweise also bereits in der Confirmation-E-Mail. Wer dies hier nicht tut, wird dies hinterher in der Regel nicht mehr nachholen. Das Hinzufügen zum Adressbuch ist ein “Whitelisting” und kann die Zustellungsrate für Sie als Versender nachhaltig erhöhen. Für den E-Mail-Empfänger wird die Spam-False-Positive-Gefahr minimiert; oftmals werden auch externe Bilder standardmäßig angezeigt.
- Datenschutz – gerade in Deutschland durch die vielen Datenpannen der jüngsten Vergangenheit ein hochsensibles Thema. Der explizite Bestätigung, dass die Daten bei Ihnen sicher sind zeit, dass Sie sich des Sensibilität bewusst sind und sorgt für Vertrauen.
- Eine Möglichkeit zum Austragen gehört in jede E-Mail. Sie wissen, dass der Abonnent sich in jeder E-Mail wieder austragen kann, Ihr Leser weiß dies aber zunächst nicht. Weisen Sie also explizit darauf hin, um so auch noch einmal Vertrauen zu bestärken und Verbindlichkeit zu erzeugen und dem Leser klar zu zeigen, dass er jederzeit vom Newsletter-Abonnement wieder zurücktreten kann, wenn er es wünscht.
Übrigens: Wenn die Daten via Confirmed/Single Opt-In erhoben werden – wie in diesem Fall -, gehört ein Austragen-Link in meinen Augen auch schon in die Bestätigungs-E-Mail. - Ebenso sollte die Möglichkeit, sich aus dem Verteiler wieder auszutragen möglichst einfach sein. Wie bei Punkt 6 gilt: weisen Sie Ihren User auf die Einfachheit der Abmeldemöglichkeit hin. Eine “1-Klick”-Lösung wie bei Campaign Monitor ist sicher der einfachste Weg für Ihren User. Allerdings tut es erfahrungsgemäß auch eine komfortable “2-Klick”-Lösung, bei der auf der Landingpage noch einmal die E-Mail-Adresse (im Formularfeld idealerweise vorausgefüllt) bestätigt wird. So werden versehentliche Austragungen durch “Verklicker” vermieden.
- Die E-Mail ist kurz und knackig geblieben und kommt auf den Punkt.
- Es wurde auf HTML verzichtet – die E-Mail ist als Plain-Text verschickt und wird somit in jedem Client oder Freemailer “vernünftig” dargestellt.
Hinweis: Lange Links werde von einigen E-Mail-Clients ungünstigerweise mittendrin per Zeilenumbruch zerschossen. Klickt der Leser hierauf, wird nicht der vollständige Link aufgerufen. Oft findet sich der Tipp für den Leser, den Link ggf. mit Kopieren/Einfügen manuell im Browser zu laden. Allerdings ist es vermutlich so, dass diejenigen, die den kaputten Link nicht aufrufen können, auch mit “kopieren/einfügen” nichts anfangen können, wohingegegen die anderen Leser der Korrekturmöglichkeit bereits bewusst sind.
3 Dinge ergänzend:
- Warum erhalte ich die E-Mail? D. h. wo (URL) wurde meine E-Mail-Adresse wann (Datum, Zeit) und worüber (IP, host) eingetragen…?
- Viele User scheuen den Klick auf Links in E-Mails von unbekannten Absendern, da so möglicherweise die E-Mail-Adresse für einen Spammer bestätigt wird – die Möglichkeit zur Abmeldung sollte daher auch über eine E-Mail-Adresse (“abmelden@xy.de”) eingeräumt werden. Die doppelte Abmeldemöglichkeit signalisiert zumde, dass der Versender kein Interesse daran hat, “Reisende aufzuhalten”.
- Wer schreibt mir und wie kann ich diesen kontaktieren? Das Impressum ist Pflicht! Idealerweise ist dies in Textform in der E-Mail enthalten; bei populären Diensten reicht auch ein Link zur Website (rechtlich ist dies meines Wissens nach nicht geklärt / Grauzone).
Noch einmal kurz zurück zur E-Mail von Campaign Monitor: Hier fällt ferner auf, dass auf die allgemeine Anrede (“Lieber Abonnen…” oder “Lieber [EMAIL]”) verzichtet wurde; stattdessen kommt man direkt zum Punkt. Warum auch nicht… Letztenendlich wirkt eine Anrede eh nur dann positiv, wenn eine persönliche Anrede mögliche ist. Und für die Newsletteranmeldung wurde hier nur die E-Mail-Adresse erhoben. Außerdem passt dies zum lockeren Ton.
Apropos: Der saloppe Ton der E-Mail ist in den USA – und scheinbar auch in Australien – gang und gäbe. Aber dies muss natürlich zur Länder-Kultur allgemein, zur Corporate Identity und zur Zielgruppe passen. Ich persönlich find’s generell gut und denke, dass es auch in vielen Fällen auf den deutschsprachigen Raum übertragbar wäre bzw. hier und da positiv hervorstechen würde.
Oder? 🙂