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Outlook 2010: E-Mail-Marketer gehen auf die Barrikaden

Outlook 2007 entzürnt E-Mail-Marketer und -Designer bis heute. Liebevoll gestaltete Newsletter verlieren plötzlich ihre Hintergrundbilder und bewegte Bilder weigern sich, abzuspielen. Grund: Microsoft nutzt seit Outlook 2007 Word statt den Internet Explorer als Rendering Engine, um HTML in E-Mails zu interpretieren und darzustellen. Allerdings ist Word eine Textverarbeitung, die für die Darstellung nicht unbedingt praktikabel ist…

Nun kündigte Microsoft an, auch in Outlook 2010 (aktuell noch in der Beta-Phase) wieder auf Word für das Rendering der E-Mails zurückgreifen zu wollen. Aber die E-Mail-Marketing- und Designer-Gemeinde weltweit zückt dieses Mal die Protest-Transparente…

Campaign Monitor und Email Standards Project mobilisieren E-Mail-Marketer weltweit

Campaign Monitor und Email Standards Project mobilisieren E-Mail-Marketer weltweit

… quasi angeführt von Dave Greiner, der vor wenigen Tagen die Bewegung FixOutlook.org () ins Leben rief und die “Betroffenen” um sich scharrt unter dem Motto “Outlook ist kaputt – lasst es uns korrigieren!“. 😉 Mit zahlenmäßig beeindruckendem Erfolg: fast 20.000 haben nach eigenen Angaben das Projekt innerhalb der ersten 24 Stunden getwittert.

Microsoft reagierte im offiziellen Outlook-Weblog (“Outblog“). Hier wird der erneute Rückgriff auf Word damit bergründet, dass

Word enables Outlook customers to write professional-looking and visually stunning e-mail messages.

Weiter heißt es stichelnd in Richtung Dave’s Email Standards Project:

There is no widely-recognized consensus in the industry about what subset of HTML is appropriate for use in e-mail for interoperability. The “Email Standards Project” does not represent a sanctioned standard or an industry consensus in this area.

"The power of Word in Outlook": Unzählige Kommentare der Marketer im Outlook-Blog zum Topic...

"The power of Word in Outlook": In unzählige Kommentaren im Outlook-Blog wird die "Power" infrage gestellt...

Nun ja zumindest wird die (welt)weite Unzufriedenheit seitens der Marketer und Designer, die sich in Form von unzähligen Kommentaren im Outblog in kürzester Zeit niederschlug “wahrgenommen”. Der Outlook Produktmanager Dev Balasubramanian musste zwar aufgrund des Protestansturms (= knapp 27 Stunden Kommentar-Bombardement im Outblog) die Kommentarfunktion final deaktivieren ;-), äußert sich gegenüber den Initiatoren der Bewegung aber gekonnt diplomatisch (*gähn*):

This conversation alone has reignited the topic within the Outlook and Word teams and in and of itself will contribute to future design considerations… We want to hear feedback on this position, and I’m sure you and your readers will provide it.

Da lag er wohl richtig… 😉

Kommentar

Wie Mark Brownlow schon schrieb, wird Microsoft höchstwahrscheinlich nicht viel an den Plänen ändern, da die Gruppe der E-Mail-Marketer nunmal nicht die originäre Zielgruppe des Produktes Outlook ist. Allerdings wüsste ich nicht, dass in eben dieser Zielgruppe jemand mehr für das Erstellen von E-Mails benötigt und nutzt, als Standard-Textformatierungen und ggf. das Einfügen von Bildern – und hierfür benötigt es kein Word. Ich dagegen als Marketer würde mich schon freuen, wenn z.B. Videos, die als animierte GIF-Grafiken in Newsletter eingebunden werden, endlich auch in Outlook wieder abgespielt würden. Mit dem Internet Explorer als Rendering Engine wäre dies – wie bei den vorangegangenen Outlook-Versionen – wieder möglich.

Nebenbei: Wie groß ist die Zielgruppe bzw. der derzeitige Nutzerkreis von Outlook 2007 eigentlich? Wenn es keiner nutzt, braucht sich der Marketer schließlich nicht drum kümmern… Laut der aktuellen Blog-Umfrage nutzen 11% Outlook 2007 (n=153, 20.3.-29.6.09). Eigenen Messungen in einem B2C-Verteiler aus der Region Deutschland/Österreich/Schweiz zufolge nutzen 6,33% diesen Client (n=69953 unique Öffnungen). Andere (internationale) Untersuchungen ermittelten ähnliche Marktanteile im B2C-Segment (vgl. vorangegangenen Beitrag). Fazit: Dies ist sicherlich nicht überragend viel, aber auch nicht so wenig, als dass Outlook 2007 bei der E-Mail-Gestaltung vernachlässigt werden dürfte… 🙁

Womit betrachten *Ihre* E-Mail-Empfänger die Newsletter?

Im Beitrag “What a Pixel and Cookie Can Reveal” auf ClickZ.com führt Brian Massey eine Menge Informationen auf, die theoretisch aus einem Trackingpixel-Aufruf ermittelt werden können – neben der hauptsächlichen Info, dass eine E-Mail gerendert wurde. Aus der IP-Adresse beispielsweise können interessante Geo-Informationen (z. B. Land, Region, Ort) abgeleitet werden. Und anhand weiterer Infos lassen sich Angaben über die Häufigkeit in der Nutzung der verschiedenen E-Mail-Clients bzw. Webmailer machen.

Gerade Letzteres ist spannend zu wissen (vgl. die beiden Studien aus dem vorangegangenen Beitrag) – oder wäre es nicht etwa zielführend in konkreten Zahlen belegen zu können, welcher Anteil Ihrer Subscriber tatsächlich Outlook 2007 nutzt, dessen restriktive Rendering-Möglichkeiten Sie vielleicht ohne Grund bis dato als kleinsten gemeinsamen Nenner für die Newsletter-Gestaltung heranziehen? Im folgenden kurz und knapp ein Ansatz, wie die Infos zur E-Mail-Client-Popularität in Ihrem Verteiler technisch zu einem gewissen Grad ermittelbar wären. (Im Test – B2C-Verteiler, n=1020 Öffnungen – konnten bislang rund 30% der registrierten Öffnungen konkreten E-Mail-Clients zugeordnet werden.)

gluehbirnen-40411Nebenbei: Wenn Sie Ihren eigenen E-Mail-Verteiler ebenfalls kurz im Hinblick auf die Anteile der (identifizierbaren) Clients/Webmailer untersuchen möchten, wenden Sie sich gerne an mich – siehe Kontaktmöglichkeiten rechts in der Sidebar.

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Video-E-Mails Marke Eigenbau in drei Schritten

Für Video-Emails existieren derzeit schon einige kommerzielle Angebote wie Clippermail (UK), VHD Technology (CAN) und künftig die Zertifizierung via Goodmail (USA). Wer auf Sound verzichten kann hat aber auch die Möglichkeit, Videos in Eigenregie als animierte GIFs in E-Mails einzubetten. Eine lesenswerte Schritt-für-Schritt-Anleitung Continue reading

Animierte GIFs in E-Mails richtig eingesetzt

Animationen [?] in E-Mails sorgen im richtigen Kontext für “Würze” und können merklich den Kampagnenerfolg steigern. Z. B. hieß es für einen Split A/B-Test [?] mit/ohne animierte Grafik bei BlueFly Inc. :

… found a 5% increase in the click-through rate for recipients of the animated version of “Shhhhh” over recipients of the non-animated version. But more important: Animated shoppers who clicked through generated a 12% increase in dollars spent compared with non-animated shoppers who clicked through.1

Nutzen und Vorteile von bewegten Bildern Continue reading

Es müssen nicht immer Bilder sein…

Warum werden Informationen in E-Mails in Bildern statt in Text dargestellt? Jedem Marketer werden hierzu ad hoc zahlreiche Gründe einfallen:

  • Bilder erzielen schneller bzw. eine höhere Aufmerksamkeit, wie Blickverlaufs-Analysen immer wieder belegen
  • Bildinformationen lassen sich durch das Gehirn schneller verarbeiten bei zusätzlich besserer Erinnerungsleistung, wie Psychologie und Marketingforschung lehren
  • Bilder transportieren Emotionen besser

Was ist aber mit den folgenden Gründen:

  • Die Bilder liegen uns bereits durch die Webpräsenz vor; hier haben wir investiert und daher nutzen wir die Bilder auch in der E-Mail
  • Der Webdesigner hat mir das E-Mail-Template halt so geliefert, und der kennt sich in Sachen Webdesign ja aus

Will sagen: Continue reading