Category Archives: Gestaltung

Alles rund um das Thema Gestaltung von E-Mails allgemein oder zu besonderen Anlässen wie Weihnachten, Ostern, Geburtstage, Namenstage etc.

Short-News: Links and Pings vom 9.11.09

  • Spam lohnt nicht:
    Ein Mobilfunkanbieter muss nun 5.000 EUR berappen, weil er erneut gegen eine Unterlassungsverpflichtung werblicher E-Mails gegenüber einem Adressaten verstieß. Der erste Verstoß wurde noch mit einem “moderaten” Ordnungsgeld von 300 EUR bestraft. Durch die Höhe des verhängten Ordnungsgeldes sollte deutlich gemacht werden, dass ein Verhalten, bei dem geringe Strafen durch vereinzelte Spam-Abmahnungen einkalkuliert werden, da diese durch die Kampagnen-Umsätze in der Summe weit überkompensiert werden, nicht hingenommen werden kann. (AG Rendsburg, Beschl. v. 16.10.2009 – Az.: 3 C 218/07 nach Online-Und-Recht.de)
  • Bilderrahmen mit E-Mail-Adresse:
    Estarling hat mit dem WPF-288B einen digitalen Bilderrahmen entwickelt, der per E-Mail oder Content Communities wie Flickr gefüttert werden kann. Das Gerät scheint den Amazon-Bewertungen nach zwar noch mit einigen Kinderkrankheiten behaftet zu sein, die E-Mail-Idee hat aber IMHO was. Und das sehen die Nutzer scheinbar genauso – so schreibt ein Nutzer in seinem Produkt-Review auf Amazon:

    The best advertised feature, from my perspective, was the ability to email photos to the frame.

    Ein weiterer Nutzer schreibt:

    The greatest thing … is how easy it is to send pictures there. Just add them to an e-mail(the frame has an address ?????@seeframe.com). THis works great even from my cell phone.

    Die E-Mail ist zum Weiterleiten von Medien top – dies bestätigt auch eine jüngste Studie von MarketingSherpa (Oktober 2009), nach der 78% E-Mail zum Weiterleiten von Internet-Inhalten wie Links, Bilder oder Videos nutzen – “nur” 22% dagegen verwenden Social Media.

  • computerarbeit

    Email Bearbeiter gesucht?

    Neuer Beruf “E-Mail-Bearbeiter”:
    Was so ein Xing-Suchauftrag manchmal hervorbringt… Die gute alte Kugelschreibermontage als lukrative (Zusatz-)Verdienstmöglichkeit in der gemütlichen Heim-Geschäftsstelle ist out. In der New Ecnonomy werden die verstreuten Arbeitskräfte durch die Social Networks geschickt, um die MySpace-Profile anderer mit Event-Hinweisen etc. vollzukleben (“seriös“). Oder man bestellt sich sein Starterkit, um in der professionellen “Email Bearbeitung” mit 25 EUR pro bearbeiteter E-Mail voll durchzustarten (unseriös). lol’ig… 😉

  • 6 Googlemail Design-Tipps:
    Andrea Smith hat die 6 wichtigsten Dinge kurz & knapp zusammengefasst, die es beim E-Mail-Design für Gmail respektive Googlemail technisch zu beachten gilt.

10 große Kleinigkeiten für den Erfolg: Praktische E-Mail-Design-Tipps

Willkommensemail nach der Newsletter-Anmeldung

Willkommensemail nach der Newsletter-Anmeldung

Für DZ-Media (VG von Berlin nach Essen! 🙂 ) habe ich im Zusammenhang mit dem Website-Relaunch ein Newsletter-Template bzw. eine Willkommens-E-Mail erstellt, die Sie über die Newsletter-Bestellung auf dz-media.de in Ihr Postfach beamen können. Einige Takeaways aus dem Erstellungs- und Test-Prozess, die ich gerne mit Ihnen teile:

  1. Links mit text-decoration formatieren:
    Formatieren Sie Links immer mit dem CSS-Attribut

    style="text-decoration:underline;"

    im Tag

    <a ...>

    . So stellen Sie sicher, dass der Link durchwegs unterstrichen (= Webstandard) dargestellt wird. Der Webmailer web.de lässt standardmäßig nämlich den Unterstrich weg. Ohne Unterstrich verfehlt der Link möglicherweise die Aufmerksamkeitswirkung und die Response des E-Mailings verringert sich.

  2. Linktext nutzen:
    Platzieren Sie in Ihrer E-Mail Linktexte der Form

    http://www.IhreDomain.de/startseite.htm

    ? Dann achten Sie darauf, dass Ihre E-Mail-Versandsoftware für solche Links keine Trackinglink-Ersetzung vornimmt. Oder ändern Sie den Linktext um in z.B. “Startseite“. Denn stimmen Link-Text (in obiger Hyperlink-Form) und der darunter liegende Link nicht überein, schlägt Thunderbirds Phishing-Schutz Alarm. (Vgl. auch vorangegangener Beitrag)

  3. Absätze mit break :
    Erwägen Sie, Absätze mit

    <br />

    (= break, Zeilenumbruch) statt

    <p>

    (= Paragraph) zu formatieren. Denn beim

    <p>

    sind die Zeilenabstände in den Webmailern und E-Mail-Clients z. T. nicht einheitlich. Yahoo! Classic und neuerdings auch Googlemail fügen beispielsweise einen größeren Zeilenabstand ein, als die meisten anderen Freemailer/E-Mail-Clients. Evt. kann dies das Layout Ihres Newsletters stören.

  4. Aufzählungen mit •:
    Eine Aufzählung müssen Sie nicht zwangsweise mit <ul> und <li> formatieren, wie im klassischen Webdesign. Ähnlich wie beim <p> können hier die Abstände unterschiedlich interpretiert werden. Probieren Sie die save Variante über die HTML-Entität

    &amp;bull;

    , die einen Aufzählungspunkt liefert.

  5. Kommentare entfernen:
    Vergessen Sie nicht, vor dem Versand ggf. Kommentare im E-Mail-Template zu entfernen. Der Webmailer AOL interpretiert mitunter Kommentar-Anfang und -Ende falsch, sodass Teile des Kommentars unbeabsichtigterweise dargestellt werden können und somit das E-Mail-Layout stören:

    Vorsicht bei auskommentierten HTML-Teilen

    Vorsicht bei auskommentierten HTML-Teilen

  6. Rahmen-Tabelle nach <body>:
    Platzieren Sie Ihr Template immer in einer umschließenden Tabellen-Zelle (“Wrapping-Table“). Formatieren Sie diese (und idealerweise alle weiteren Zellen der verschachtelten, untergeordneten Tabellen) mit einer passenden Hintergrundfarbe. Denn Formatierungen im

    &lt;Body&gt;

    -Tag werden möglicherweise von Webmailern ignoriert/gefiltert. Und so vermeiden Sie nicht zuletzt Darstellungsfehler, die bei der Verwendung von Skins z. B. bei GoogleMail auftreteten können.

  7. Hintergrundgrafiken bei Googlemail:
    Üblicherweise werden Hintergrundbilder mit der CSS-Formatierung

    style="background-image:url(GRAFIKURL)"

    eingebunden. Dies funktioniert nicht zuletzt bei Outlook 2007 nicht, das je nach Verteiler eine hohe Verbreitung besitzen kann. Auch Googlemail, das ebenfalls verbreitet ist lässt diese Formatierung unbeachtet. Hier gibt es aber einen Workaround: binden Sie Hintergrundgrafiken über das Attribut

    &lt;td background="GRAFIKURL" &gt;

    in Tabellenzellen ein.

  8. Webanalytics nutzen:
    Bringt die Willkommens-E-Mail nun etwas? Beschäftigen sich die Leser mit den in der E-Mail angerissenen Inhalten? Um etwas Licht in die Frage “Was geschieht nach dem Klick” bringen zu können, binden Sie ein Webanalytics-Tool ein. Das Thema ist derzeit ein Trendthema der E-Mail-Service-Provider. Spannend insbesondere, wenn man an automatische Recovery-E-Mails an Warenkorb-Abbrecher denkt usw. Wem aber zunächst eine einfache Auswertungsmöglichkeit zur weiterführenden Erfolgsmessung ausreicht, kann auf das kostenlose Google Analytics zurückgreifen. (vgl. vorangegangener Beitrag)
  9. Snippet-Text nutzen:
    Der Snippet-Text wird als kurzer Anreißer von z. B. Thunderbird und Outlook 2007 beim E-Mail-Eingang im Balloon-Tip angezeigt. Auch Googlemail liefert im Posteingang neben dem Betreff einen solchen kurzen Ausschnitt aus dem E-Mail-Inhalt. In der Regel wird vom E-Mail-Client bzw. Webmailer hierfür der zuerst gefundene Text in der E-Mail gewählt – “Bei Darstellungsfehlern hier klicken” ist sicher suboptimal, da dies kein Interesse weckt. Besser: ein kurzer Inhalts-Teaser im Pre-Header der E-Mail. (Vgl. auch die Ausführungen von Mark Brownlow hierzu)
  10. Eyetracking-Test durchführen:
    Besonderes Schmankerl: die Aufmerksamkeitsanalyse (Stichwort “Eyetracking”) vom E-Mail-Service-Provider optivo, die im Erstellungsprozess wertvolle Hinweise darauf liefert, welche bzw. ob die wichtigsten Bereiche beim ersten Überfliegen der E-Mail mit dem Auge erfasst werden. Gefahr: Falls dies nicht der Fall ist, wird sich der Empfänger höchstwahrscheinlich nicht weiter mit der E-Mail auseinandersetzen. Von meinem Berliner AG habe ich ein paar Freikontigente erhalten (merci 🙂 ) – et violá:

    optivo: Aufmerksamkeitsstarke Bereiche in der E-Mail hervorheben

    optivo: Aufmerksamkeitsstarke Bereiche in der E-Mail hervorheben

    optivo: Voraussichtliche Heatmap per Mausklick erstellen

    Voraussichtliche Eye-Tracking-Heatmap (rot=hohe Aufmerksamkeit; weiß=keine Aufmerksamkeit)

    Zwar von der Aufmerksamkeitsverteilung noch nicht optimal, aber damit gebe ich mich erst einmal zufrieden :-); auf dem Team-Foto im Header beanspruchen die Mädels für meinen Geschmack etwas viel zuviel Aufmerksamkeit 😉 ;-), aber gut… die bekannte Absender-Brand oben rechts wird auf den ersten schnellen Blick genauso wahrgenommen, wie Headlines und die verlinkten Handlungsaufforderungen. Im nächsten Schritt wären nun ein paar Tests für Optimierungen interessant:

    • Lässt etwa ein verkleinertes Brandlogo mehr Luft/Aufmerksamkeit für die Headlines
    • Liefert eine andere Formatierung (z. B. Schritfarbe) des Inhaltsverzeichnisses mehr Aufmerksamkeit auf diesen elementaren Teil der E-Mail
    • … ……

    Mehr zur Aufmerksamkeitsanalyse:
    http://www.optivo.de/de/solutions/products/broadmail/aufmerksamkeitsanalyse.html

Der richtige Anstrich – Farbwahl beeinflusst Response in E-Mails

Die Analyse von Farb-Wirkungen ist komplex; Farben können den individuellen Betrachter ganz unterschiedlich beeinflussen und verschiedene Assoziationen hervorrufen (Selbstversuch? Wirkung einzelner Farben). Die Wirkung kann etwa von Person zu Person, Kultur, Ton, Farb-Umgebung etc. differieren. Dennoch gibt es auch ein allgemeines Verständnis von Farben – der Wissenschaft sei Dank. 😉 (nette Lektüre: metacolor.de)

Im E-Mailing repräsentieren die Farben den Charakter des Inhalts und entfalten eine bestimmte psychologische (“unbewusste”) oder symbolische (“gelernte”) Wirkung auf den Betrachter. Die Farbwahl einzelner Elemente oder des gesamten Erscheinungsbildes eines E-Mailings ist somit wichtig, allerdings ein Faktor, bei dem sich oft auf das Bauchgefühl verlassen wird. Dies muss aber nicht unbedingt der gemeinsame Nenner der Zielgruppe des E-Mailings sein… Grund genug jedenfalls einmal zu testen, ob und inwieweit sich die Farbwahl tatsächlich auf die Response und damit den Erfolg eines E-Mailings auswirkt…

Test: blau vs. magenta

Test: blau vs. magenta

Ich habe im Rahmen eines Split-Tests, in dem ein 1-monatiges Probeabonnement der Zeitschrift TV Spielfilm beworben wurde, die beiden Farben des Markenlogos – blau und magenta – als Hintergrundfarbe für die Handlungsaufforderung gegeneinander getestet (vgl. Abb.). Die Reaktion in Form von Klicks wurde getrennt nach Geschlechtern ausgewertet. Der Versucht enthielt somit zwei Variablen (Farbe & Geschlecht) mit je zwei Ausprägungen (blau/magenta & Männer/Frauen) – insgesamt also 4 Fälle. Zweck-Hypothese aus meinem “jugendlichen Leichtsinns-Bauch” heraus: Frauen reagieren eher auf pink, Männer eher auf blau. 😀

Mitnichten, wie die Ergebnisse zeigten:

Indices der Klickraten der Merkmalsausprägungen (Index 1,00 = Durchschnitt/arithm. Mittel)

Indices der Klickraten der Merkmalsausprägungen (Index 1,00 = Durchschnitt/arithm. Mittel)

Im Test erzeugte die blaue gegenüber der pinken Variante bei der weiblichen Zielgruppe satte 20% (!) mehr Klicks. Und auch die männliche Zielgruppe klickt scheinbar eher auf einen blauen, als auf einen pink-farbenen Button: +7,5% Klicks. Geschlechterunspezifisch konnten somit unterm Strich +13,45 Klicks mit einer einfach zu testenden Variation (es wurde nur ein Farbcode in der E-Mail ersetzt!) erzeugt werden.

Auch wenn blau die Lieblingsfarbe der Deutschen ist, wie auch die Burda Medienforschung bereits 1998 im Rahmen einer Befragung unter 10.000 Bundesbürgern feststellte, und ich mit blau möglicherweise nie verkehrt liege – als Gedanken fürs E-Mail-Marketing nehme ich mit:

Auch der Test unterschiedlicher Farben und -Farbkombinationen sollte im Rahmen von Optimierungs-Maßnahmen bei E-Mailings in Erwägung gezogen werden, da dies ein weiterer, effizienter Hebel auf den Erfolg sein kann.

Anbei noch ein paar weitere interessante Links:

Lyris: 10 Newsletter-Vorlagen zur freien Verwendung

Die Online-Marketing-Experten von Lyris HQ stellen eine kleine, neue Sammlung an E-Mail- und Newsletter-Vorlagen zur freien Verfügung.

Tried & True Templates” enthält:

  • 3 x E-Mail-Templates
  • 1 x B2C Newsletter-Template
  • 2 x Newsletter-Vorlagen
  • 2 x B2C Newsletter-Vorlagen
  • 2 x Vorlagen für Transaktions-E-Mails

Die Vorlagen können in einer Vorschau angeschaut, heruntergeladen und den eigenen Bedürfnissen angepasst werden.

Download (inkl. kleine HTML-Guide):
http://www.lyris.com/lunar2/1345-lhq/default.aspx
(pdf, 4 Seiten, 740kb, kostenlose Registrierung erforderlich)

Inbox: cXtreme und Staples mit interessanten GIF-Animationen

cXtreme

cXtreme Newsletter mit tollen Animationen: Laufschrift, glühender Button und Feature-Highlighting (Click für Vollansich via wai.de)

cXtreme Newsletter mit tollen Animationen: Laufschrift, glühender Button und Feature-Highlighting (Click für Vollansicht via wai.de)

Datum, Zeit: 27.06.09, 7:59 Uhr
Betreff: 15,4″ Marken-Notebook mit 4 GB RAM, 500 GB Festplatte, Dual-Core-Prozessor, Windows Vista jetzt unter 550,- EUR!
Beschreibung: Eine Laufschrift (auch: “Scroll-Text” oder “Scroller“) kann auf Websites mittels dem Tag

&lt;marquee&gt;

realisiert werden (vgl. Infos hierzu). In E-Mail-Clients und Webmailern wird dieses allerdings flächendeckend nicht unterstützt: entweder wird der von marquee umschlossene Text statisch oder sogar gar nicht dargestellt. Eine Nutzung ist hier also nicht möglich. Dennoch kann ein solcher Lauftext über Umwege auch mittels einer animierten GIF-Grafik erstellt werden – das Beispiel von cXtreme finde ich kreativ und gelungen und es lässt sich relativ einfach nachbilden (hier: 24 frames, je 30ms Pause, 32kb):

emailmarketingtipps_4_u

(Hinweis: Bitte beachten Sie hierbei, dass Outlook 2007 und auch das kommende Outlook 2010 voraussichtlich keine animierten Grafiken unterstützten. Hier wird nur das erste Bild der Animation eingeblendet. Achten Sie also darauf, dass die Folgeframes nicht allein die die E-Mail-Botschaft enthalten, die dann bei Outlook 2007-Nutzern nicht angezeigt würde…)

cxtreme_der_preis_ist_heiss

Glüh-Effekt durch Animation mit Farbverlauf

Der Newsletter von cXtreme enthält allerdinge weitere Schmankerl: Die Grafik “Der Preis ist HEISS!” erzeugt durch den Farbwechsel von “rot” zu “Farbverlauf von Dunkel-Rot zu rot” einen schönen Glüh-Effekt.

Und schließlich bringen auch die im “Mediamarkt-Stil” in Szene gesetzten und durch die Highlighting-Animation hervorgehobenen Produktfeatures eine coole Dynamik in den Newsletter:

Feature-Highlighting

Feature-Highlighting

Auch wenn der Newsletter durch die exorbitante Breite nur in der Vollansicht gut lesbar ist, würde ich sagen… Fazit: groß, aber sehr kreativ!

Staples

Staples Newsletter mit dezentem, aber effektivem Highlighting der Primärbotschaft

Staples Newsletter mit dezentem, aber effektivem Highlighting der Primärbotschaft

Datum, Zeit: 29.06.09, 10:38 Uhr
Betreff: Ihr Geschenk: ein Slazenger Sportrucksack!
Beschreibung:

Die Primärbotschaft wird durch die Animation unterstützt

Die Wahrnehmung der Primärbotschaft wird durch die Animation unterstützt (Click zur Animation)

Auch der Staples-Newsletter wartet mit einem – wie ich finde – gelungenen Highlighting auf: durch das Aufblinken von “GRATIS bei Ihrer nächsten Bestellung” wird sichergestellt, dass die Botschaft (“gratis bei der nächsten Order”) in kürzester Zeit nach Öffnen der E-Mail vom Leser wahrgenommen wird – auch, wenn diese nicht links in der E-Mail entlang des klassischen F-Blickverlaufs platziert ist.

Vergleichen Sie selbst: im vorangegangenen Newsletter “Gratis Schraubendreher-Set” wird die Botschaft “Ich erhalte bei meiner nächsten Bestellung ein solches Set für lau” nicht so gut kommuniziert, wie bei der Hervorhebung durch das Aufblitzen. Entsprechend dürfte sich die Conversion-Rate von Clicks zu Sales verbessern.

Fazit: Effektiv!

Optivo: E-Mail-Eye-Tracking auf Knopfdruck vor dem Versand

Ihr E-Mail-Leser räumt Ihnen als Marketer nur wenige Sekunden (π x Daumen: 3 Sekunden in der E-Mail, 8 Sekunden auf der Landingpage[1]) ein, ihn von Ihrem Angebot zu überzeugen. Gemäß dem am häufigsten zitierten Werbewirkungs-Fossil ;-), der AIDA-Formel, besteht die Herausforderung für den Marketer zunächst in der Erzeugung von Aufmerksamkeit und Interesse. Liegt in Ihrem Mailing die Aufmerksamkeit der Leser tatsächlich auf Anhieb in den Bereichen, mit denen Sie Interesse erzeugen (und Desire sowie Action auslösen) können?

Der deutsche E-Mail-Service-Provider Optivo bietet in diesem Zusammenhang – in Kooperation mit WhiteMatter Labs (Uni Osnabrück) – E-Mail-Marketern eine Aufmerksamkeitsanalyse eines E-Mailings oder einer Landingpage quasi als Prognose vor dem Versand:
http://www.optivo.de/de/solutions/products/broadmail/aufmerksamkeitsanalyse.html

Die Analyse ist rein computerberechnet, nähert sich in Umfang und Genauigkeit aber teueren Eye-Tracking-Experimenten (vgl. vorangegangener Artikel) unter Laborbedingungen an und liegt dem Marketer bereits in 10-20 Sekunden per Mausklick vor. Hierzu muss lediglich ein Screenshot des Newsletters hochgeladen oder die URL der Landingpage angegeben werden. Als Analyse-Ergebnis spuckt die Software u. a. eine Heatmap aus, anhand der die Blick-Verweildauer auf Texten und Bildern sowie die Blick-Bewegungen seitens der Rezipienten vorhergesagt werden kann – wertvolle Daten also für die Optimierung des E-Mailings oder der Landingpage im Hinblick auf Response und Conversion.

Funktionierts?

Probieren geht über studieren – werfen Sie einen flüchtigen 3-Sekunden-Blick auf das Mailing in Abb. 1, lassen Sie danach Ihren Blickverlauf revue passieren und vergleichen Sie ihn dann mit der computergenerierten Heatmap in Abb. 2:

Mercure Hotels Kampagnenmail (Quelle: Optivo.de)

Abb. 1: Mercure Hotels Kampagnenmail (Quelle: Optivo.de)

.

.

… runterscrollen … 🙂

.

.

.

.

.

.

.

Berechnete Aufmerksamkeitsverteilung als Heatmap (Quelle: optivo.de)

Abb. 2: Computerberechnete Aufmerksamkeitsverteilung in der "Attention-Map" (Quelle: optivo.de)

Kommt hin, oder?

Anmerkung

Klar: Semantische Dinge (z. B. Wortreihenfolge in Headlines) und der Kontext des einzelnen Lesers (z. B. Geschlecht, Alter, Vorwissen, …) werden in der Analyse der Software ausgeblendet. Fragen der Usability eines Mailings können nicht geklärt werden. Aber dennoch finde ich die Sache extrem spannend und hilfreich im Hinblick auf Fragestellungen, die für Erzielung von Aufmerksamkeit (nur wenige Sekunden Zeit!) als erste Erfolgs-Hürde wichtig sind: Werden etwa Anlass, Botschaft, Nutzen und insbesondere die Handlungsaufforderung(en) des Mailings voraussichtlich auf Anhieb wahrgenommen…?

Ich gehe davon aus, dass optivo Interessenten auf den Mailingtagen in Nürnberg (24./25.6.09, Halle 4, Stand 618) das Tool ausgiebig präsentieren wird. Vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit, den eigenen Newsletter mal “in die Röhre” zu schieben? Ich werde meinen mal in den Rucksack packen und mitnehmen… 🙂

Fußnote

[1] Vgl. Silverpop: “8 seconds to capture attention: Silverpop’s Landingpage Report“, pdf, 16 Seiten, 3.3mb, 5.6.2007.

Inbox: Playboy viral & Betreff No-Go & HUGO BOSS Kontraste

Playboy.de: Bild- und Videopersonalisierung

Playboy "Bunnies@Home"-Kampagne mit personalisiertem Bild in der E-Mail und personalisiertem Video

Playboy "Bunnies@Home"-Kampagne mit personalisiertem Bild in der E-Mail und personalisiertem Video

Betreff: Bunnies@home – der neue Film mit [NAME]
Kommentar: Ein tolle Kampagne von Playboy (Bunnies@Home) mit – in der Männerwelt – starken Viral-Marketing-Potenzialen flatterte mir in den Posteingang. Toll nicht zuletzt aufgrund der technisch beeindruckenden Video-Personalisierung. Da kann man über die fehlerhafte Zeichenkodierung in der Bildpersonalisierung der E-Mail selbst (siehe Darstellung der Umlaute) hinwegsehen… Innovativ!

PS: Hier erfahrt ihr übrigens, wie Daniela mich “überzeugt” hat… 😀

PPS: Realisierung via Impossible Software, DDD, Real.ease! Active Media, Azionare und Hello White Parrot.

Gewinnspiel: “starker” Betreff

Betreff mit garantiert hoher Öffnungsrate - aber unpassend zum Inhalt

Betreff mit garantiert hoher Öffnungsrate - aber leider ohne Zusammenhang zum E-Mail-Inhalt

Datum, Zeit: 26.05.09, 19:47 Uhr
Betreff: Skandal! [VORNAME] [NACHNAME] oben ohne in [ORT?]
Kommentar: Wir bleiben bei schlüpfrigem Inhalten, fragen uns aber dieses Mal: ist es eine Kunst, Betreffzeilen mit hoher Öffnungsrate zu texten? Für sich genommen nicht. “Merkel ohrfeigt Obama nach Zungenkuss” funktioniert bestimmt gut. Aber die Kunst besteht wohl eher darin, eine zum Inhalt passende Betreffzeile mit hoher Öffnungsrate zu gestalten. Ergo: Fail!
Aber gut… wenn man einen Verteiler durch Abzockangebote verbrennt und – vermutlich – mit hohen garantierten Öffnungsraten vermarktet, muss man sich wohl etwas einfallen lassen… *gähn*

PS: Ein Beispiel dafür, wie trügerisch einzelne Erfolgskennziffern einer Kampagne in isolierter Betrachtungsweise sein können…

HUGO BOSS: Kontrast

hugoboss_simplified_anim

HUGO BOSS punktet in kontraststarkem und animierten Werbemittel mit großen Lettern und klarer Botschaft

Datum, Zeit: 22.05.09, 15:54 Uhr
Betreff: Open Now! HUGO BOSS Online Store Deutschland
Kommentar: Simpel, aber gerade deshalb besonders gut. Der Newsletter von HUGO BOSS kommt kontrastreich als schwarz-weißes, animiertes GIF daher, das im 2-Sekunden-Takt Hinter- und Vordergrundfarbe tauscht (in der Abb. durch den roten Pfeil markiert). Das Werbemittel ist zwischen all den bunten Shop-Lettern in meinem Thunderbird-Posteingang eine willkommene Abwechslung und hat entsprechend sofort meine Aufmerksamkeit erhalten. Die Botschaft des Mailings kann kaum klarer kommuniziert werden. Ich meine: Top!


Dr. eM@il: Star-Lounge-Newsletter

Update 5.11.09: Aus markenrechtlichen Gründen ist das Magazin (s.u.) inzwischen umgezogen nach chilly-vanilly.net und entsprechend umbenannt.

Star-Lounge.info ist ein nettes Gossip-Weblog, das seit Anfang 2008 auf seine Weise zu den Allüren von Stars und Sternchen und über Klatsch- und Tratsch-Themen berichtet. Wöchentlich wird zudem ein E-Mail-Newsflash an mitlerweile mehr als 350.000 Abonnenten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz versandt. Das Projekt wird von mehreren Redakteuren und Redakteurinnen täglich gepflegt; ergänzend werden News seit wenigen Tagen auch getwittert (follow them für den Gossip-Snack für Zwischendurch 😀 ) sowie über Facebook veröffentlicht.

Der Newsletter soll einen neuen Anstrich erhalten. Ein Fall für Dr. eM@il? 🙂

Der Newsletter in der Original-Fassung:

Star-Lounge.info-Newsletter im Original

Star-Lounge.info-Newsletter im Original

Dr. eM@ils Vorschlag mit einigen Ansätzen zur Optimierung in Sachen Funktionen und Layout:

Dr. eM@il: Vorschlag für den neuen Star-Lounge.info-Newsletter

Dr. eM@il: Vorschlag für den neuen Star-Lounge.info-Newsletter

Erläuterungen:

  1. E-Mail-Snippet-Text nebst Betreff im Thunderbird-Balloon-Tip

    E-Mail-Snippet-Text nebst Betreff in Thunderbird

    Die erste Text-Zeile in der E-Mail stellt zum einen den Snippet-Text dar (vgl. Abb.), der z. B. in Thunderbird, Outlook 2007 oder Googlemail neben dem Betreff dargestellt wird. Zum anderen ist dies im Pre-Header das Erste, was der Leser vom Inhalt der E-Mail wahrnimmt. Der Text wurde so angepasst, dass er Continue reading

Übersicht: Bildunterdrückung und alt-Texte in E-Mails

Aus Datenschutzgründen sind die Hersteller der meisten E-Mail-Clients und Webmailer immer weiter dazu übergegangen, Bilder in E-Mails standardmäßig zu unterdrücken. So kann etwa verhindert werden, dass Spammer mit einem Trackingpixel die Existenz von E-Mail-Adressen validieren. E-Mail-Marketern wird vor diesem Hintergrund geraten, soweit wie möglich Text statt Grafiken zu nutzen und bei Grafiken den so genannten alt (Alternativ)-Texte zu setzen (wie? Siehe z. B. SelfHTML-Guide), der bei einer nicht angezeigtem Bild anstelle diesem angezeigt werden “sollte”. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Botschaft des E-Mailings auf Anhieb sichtbar und somit für den E-Mail-Empfänger – in den wenigen (Studien zufolge ca. 3) Sekunden, die dem Marketer für die Erzielung von Aufmerksamkeit und Interesse zur Verfügung stehen – erkennbar ist.

Wie sieht der aktuelle Stand der Dinge bzgl. Bildunterdrückung und Anzeige von alt-Texten beim Standardsetup (= Konto einrichten) verschiedener Webmailer (und E-Mail-Clients) jeweils aus? Anbei ein kleiner Überblick… Continue reading

Die optimale Newsletter-Breite…?

Chad White, Autor des Retail Email Blogs hat kürzlich ein Reportlet veröffentlicht, in dem er die optimale Pixel-Breite von E-Mails in Theorie und Praxis bei über 100 großen Versendern untersuchte. In der Theorie stellt die Wahl der E-Mail-Breite ein Kompromiss zwischen…

  • der Darstellung vieler Informationen im Vorschaufenster bzw. above-the-scroll
  • und der Gefahr, dass Informationen rechts abgeschnitten werden und den Leser nicht erreichen…

… dar. Vor diesem Hintergrund können 600 bis 700 Pixel als optimale Breite angesehen werden, wobei mit der zunehmenden Nutzung mobiler Endgeräte für E-Mails die Darstellung eher in Richtung 650 Pixel oder weniger gehen sollte. In der Praxis konstatierte Chad White noch Nachholbedarf bei den E-Mails der untersuchten Versender, deren E-Mail-Breiten von 550 bis 787 Pixel reichten (Ø = 638 Pixel, n= 108 Retailer).

Das Reportlet kann hier heruntergeladen werden:
smith-harmon.com
(Anm. d. Verf.: Leider nicht mehr verfügbar.)

Kommentar:

Zu schmal: Newsletter mit 265 Pixel Breite (Quelle: TheEmailWars.com)

Zu schmal: Newsletter mit 265 Pixel Breite (Quelle: TheEmailWars.com)

Klar: zu schmal darf die E-Mail nicht sein. Dylan Boyd, Autor des Blogs TheEmailWars.com hat beispielsweise vorgestern im Posteingang ein Mailing von Icebreaker gefunden, das angeblich lediglich 265 Pixel breit war. Sieht mir eher wie ein “Fehler” aus, aber gut… 😉 Im Vorschaufenster ist kaum eine Handlungsaufforderung platzierbar und ansonsten sehen die Informationen sehr gedrungen aus. Er schreibt weiter hierzu:

(…) Now I see lot of European email marketers roll it thin, but in my opinion they are running it way too narrow for the US. (…)

Dies kann ich so vom Gefühl – für Mailings in den deutschsprachigen Raum jedenfalls – nicht bestätigen. Per Mini-Stichprobe unter 6 Mailings heute morgen hatte ich einen Durchschnitt von schlappen 704 Pixel width ermittelt. 😉

Durchschnittliche Newsletterbreite im deutschsprachigen Raum per Mini-Stichprobe ca. 700 Pixel

Durchschnittliche Newsletterbreite im deutschsprachigen Raum per Mini-Stichprobe ca. 700 Pixel

Der Newsletter des 1. FC St. Pauli Shops kommt mit 3200 Pixel Breite daher...

Der Newsletter des 1. FC St. Pauli Shops kommt mit 3200 Pixel Breite daher...

Außerdem haben wir auch noch den Shop-Newsletter des 1. FC St. Pauli in petto, der mit unschlagbaren (?)[2] 3200 Pixeln Breite aufwartet (von Nico im EmailMarketingBlog kürzlich vorstellt worden). Sicherlich “Outstanding” und vielleicht passend zum Image von “dem etwas anderen St. Pauli”, aber aus Usability-Sicht kompletter Murks ;-), da viel zu breit bzw. entgegen der Lesegewohnheiten der E-Mail-Empfänger…

Fazit

Limit: Gmx mit 600 Pixeln Breite und relativ hoher Verbreitung

Limit? Gmx mit 600 Pixeln Breite und relativ hoher Verbreitung

600 bis 700 Pixel Breite stellen für mich vom Gefühl her ein gutes Maß für die optimale Breite eines Newsletters dar, da bei 1024×768 Pixeln Bildschirmauflösung und einem klassischen Fensterlayout im E-Mail-Client eine gute Darstellung sichergestellt ist. Bei den Webmailern mit hoher Verbreitung stellt Gmx mit 600 Pixeln den kleinsten gemeinsamen Nenner dar. Da im B2C-Bereich immerhin etwa jede 16. E-Mail online hier gelesen wird,[1] sollte dem durchaus Beachtung geschenkt werden. Bei knappen und prägnanten Werbe-Botschaften in Stand-Alone-Mailings zum Beispiel bietet es sich erfahrungsgemäß auch oft an, das Layout auf 500 Pixel Breite zu reduzieren…

Fußnoten

[1] Eigene Erhebung mit n=69392 Öffnungen, bei denen 4372 von Gmx.de stammen (Stand: 7.5.09).

[2] Nachtrag 8.5.09:
Nope… Anna Yeaman hat noch eine ähnliche E-Mail von Hugo Boss entdeckt. Finde ich sogar richtig cool. Die einzelnen Accessoires bzw. Produkte sind jeweils verlinkt. “Murks-Usability” revidiert. 😉