
Abb. 1: EAN 13-Strichcode als Grafik zur Einbindung in eine E-Mail
Jürgen Unger von DWMS macht im Xing-E-Mail-Marketing-Forum darauf aufmerksam, dass über die DWMS-E-Mail-Infrastruktur nun auch Coupons als Strichcodes in E-Mailings eingebunden werden können:
(…) In der Filiale wird dieser ausgedruckte Strichcode dann an der Scannerkasse gutgeschrieben und zeitgleich entwertet. Schummeleien durch Mehrfachausdruck oder Kopieren des klasischen Coupons sind damit ausgeschlossen.
Die Strichcodes können mit personalisierten Informationen angereichert werden, die bei aggregierter Auswertung der Aktion nach dem Clearing wertvolle Informationen liefern können:
Zugleich können aber die Barcodes auch mit individuellen Zusatzinformationen versehen werden (z.B. sozio-demographische Cluster) oder man kann Testen, welches der zusätzlichen Angebote in der Mail (Sponsor?) wie gewirkt hat.
Weitere Auskunft per E-Mail:
Falls gewünscht, kann auch die nächstgelegene Filiale individuell in die Mail eingespielt werden – Voraussetzung ist lediglich die Übermittlung der Postleitzahlen der teilnehmenden Filialen. Wir nutzen für dieses Feature [Barcodes in E-Mails] im ersten Schritt unseren eigenen Adressbestand (650.000 mit postalischer Adresse bzw. 990.000 insgesamt) (…)
Barcodes in E-Mails: online meets offline

Half Price Books mit Strichcode-Coupons (Quelle: Smith-Harmon)
Coupon-/Gutscheinaktionen in Form von Barcodes in E-Mails und Newslettern stellen eine interessante Verknüpfung von Online- und Offline-Welt dar. Auch wenn diese Verknüpfung durch den Medienbruch (“zur Filiale gehen”) und Aufwand (“ausdrucken”) auf den ersten Blick schwach sein mag – laut einer (US-)Studie von Epsilon (vgl. vorangegangener Beitrag) kauften 2008 immerhin 67% stationär ein Produkt mit Bezug auf eine E-Mail des Händlers.
Ablauf eines Couponings
Für ein effizientes elektronisches Clearing in der Filiale des Händlers werden die Coupon-Informationen in der Regel als Europäische Artikel Nummer (EAN) kodiert. Die Nummer kann grafisch dargestellt dann als Barcode-Grafik (vgl. Abb. 1) in die E-Mail eingebunden werden. Diese Grafik kann wiederum – in der ausgedruckten E-Mail – mit dem Kassenscanner gelesen und dann verarbeitet werden.
In den Code sind standardmäßig die folgenden Informationen zu integrieren: 981 oder 982 als Couponpräfix für Gutscheine,[1] Couponherausgeber, Rabattwert, Produkt und Gültigkeitsdatum.[2] Zur Abbildung reicht hier die 13-stellige Standard-EAN als Gutscheinnummer. Daneben können weitere Informationen kodiert werden, wie z. B. eine eindeutige Seriennummer (zur eindeutigen Zuordnung oder Vermeidung von Mehrfacheinlösungen). Hierzu kann das EAN 128-Protokoll eingesetzt werden, das über den längeren GS1-128-Strichcode grafisch abgebildet wird.[3]
Praxis: Implementierung einer Barcode-Lösung

JanieAndJack mit Strichcode-Coupon (Quelle: Smith-Harmon)
Wer selbst eine einfache Lösung für die Implementierung von Coupons als Barcodes in seine E-Mailings schaffen möchte, ist vielleicht schon mit einer der verfügbaren Public Domain-Lösungen gut beraten. Ich empfehle den Test der Bibliothek PHP-Barcode. PHP-Barcode ist Open-Source, steht unter der GNU General Public License und ist bereits Teil des populären XAMPP-Paketes. Die Lösung ist geeignet zur Erzeugung von EAN-13, EAN-8, UPC, ISBN, 39, 128(a,b,c), I25, 128RAW, CBR, MSI, PLS, 93. Die Implementierung des Barcodes in Ihre E-Mail erfolgt nach der Installation dann per Grafikeinbindung:
<img src="barcode.php?code=[EAN_13_VARIABLE]">
wobei [EAN_13_VARIABLE] beim Versand dynamisch durch die EAN-13-kodierten Gutscheincodes der E-Mail-Empfänger ersetzt wird.
Fußnoten
[1] Vgl. Coupons erobern Deutschland auf Seite 2 [pdf, 4 Seiten], erschienen auf gs1-germany.de.
[2] Vgl. gs1-germany.de: Personalisierte Gutscheine.
[3] Vgl. EAN 128-Standard für personalisiertes Couponing [pdf, 2 Seiten], erschienen auf: gs1-germany.de.